„Was dem einen sin Uhl, ist dem anderen sin Nachtigall.“ Dieses Sprichwort trifft auch auf die Zoos in aller Welt zu.
Ein Spaziergang durch einen Zoo in Neuseeland präsentiert Tiere, die wir in Deutschland nicht zu sehen bekommen. Aber eben nicht hinter Gittern, sondern sich frei bewegend. Der Fantail ist ein kleiner insektenfressender Vogel, der bei seinen hurtigen Bewegungen durch die Büsche immer wieder seine Schwanzfedern wie einen kleinen Fächer ausspreizt. Natürlich gibt es auch interessante Tiere in den Käfigen und Gehegen. Aber viele von ihnen kennt man schon aus den Zoos im Heimatland. Und sieht man auf einem anderen Kontinent Tiere wie Wildschweine oder Rehe im Zoo, sieht es doch eher aus wie ein Besuch im Wildpark.
Zoos sind heute nicht mehr Sammelstätten für alle Tiere, deren die Tiergärten bei Expeditionen habhaft werden konnten. Vielmehr sehen sich Zoologische Gärten als Orte, in denen vom Aussterben bedrohte Tierarten wieder nachgezüchtet werden können. Hier werden Tiere gezeigt, die sich in der freien Natur sehr gestört fühlen und abwandern würden, wenn ständig Besucher durch ihr Habitat laufen würden – davon abgesehen, dass darunter auch die umgebende Natur sehr leiden würde. Und nicht zuletzt werden durch Schautafeln oder interaktive Boards viele Informationen zu den Tieren, ihrem Lebensraum und die Möglichkeiten, ihn zu erhalten, gegeben.
Die heutigen Zoos nehmen auch Tiere auf, die beim Zoll beschlagnahmt wurden; zum Beispiel Papageien, die auf der Liste der bedrohten Arten stehen und gar nicht ausgeführt werden durften, finden im Zoo ein geschütztes Zuhause.
Viele Zootiere sind heute in einem Zuchtprogramm. Das bedeutet, dass die Tiere registriert sind mit ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft und ihrem Stammbaum. Soll es Nachwuchs geben, wird zunächst geprüft, welche Tiere sich vermehren sollen. Dazu wird das Zuchtbuch befragt. So wird verhindert, dass Erbkrankheiten, die es auch bei Tieren gibt, weitergegeben werden oder neue durch Inzest entstehen können. Meist wird auch schon festgelegt, in welchen Tierpark die Jungtiere nach einer angemessenen Zeit der Aufzucht dann kommen.
Ein ganz besonderes System hat China mit den Großen Pandas. Die großen schwarz-weißen Bären, die sich hauptsächlich von Bambus ernähren. davon fressen sie pro Tag zehn bis vierzig Kilogramm. Der Pandabär wird mit einer freilebenden Population von etwas über 1.800 Exemplaren als stark gefährdet eingestuft. In Forschungsstationen werden die Pandabären gezüchtet. Da es immer wieder Nachfragen von zoologischen Gärten gibt, werden von China Bärenpaare für eine bestimmte Zeit an Zoos ausgeliehen. Zuletzt geschah dies in Berlin. 2017 wurden die Pandabären „Meng Meng“ und „Jiao Qing“ für 15 Jahre an den Berliner Zoo ausgeliehen. Für eine Million Euro pro Jahr.