Frettchen – Haustier für Kenner

Frettchen sind sehr neugierige und verspielte Tiere. Wenn sie anfangen, zu spielen und überall schnell und wendig herumzulaufen und zu springen, machen sie fast schon einen hyperaktiven Eindruck. Ihre Beliebtheit als Haustier steigt; ab und zu sieht man sie schon mal an der Leine auf der Straße. Frettchen sind jedoch keine einfach zu haltenden Tiere.

Allgemeine Informationen über Frettchen

Die kleinen Raubtiere stammen mit großer Wahrscheinlichkeit vom Iltis ab. Bereits die Griechen kannten 400 Jahre v. Chr. Frettchen, wenngleich sie sich diese nicht selbst hielten. Frettchen wurden früher gezüchtet, um als Jagdtiere eingesetzt zu werden.

Die domestizierten Tiere gibt es heute in verschiedenen Farben. Sie werden zwischen 42 (kleinste Größe der Fähe, des weiblichen Tiers) und 80 Zentimetern (beim Rüden, dem männlichen Tier) groß. Die Fähen wiegen zwischen 600 und 1.000 Gramm, die Rüden 800 bis weit über 2.000 Gramm. Frettchen sind Fleischfresser (Carnivoren) und benötigen aufgrund ihres speziellen Magen-Darm-Aufbaus 80% Fleisch- und 20% Gemüseanteile. Wie bei Fleischfressern üblich, haben sie einen strengen Geruch, der sich je nach Tierhaltung auch hartnäckig in der Wohnung halten kann.

Die Tiere werden zwischen sieben und zehn Jahren alt. Im Alter können sie Tumore entwickeln, welche zum Beispiel durch unkontrollierte Vermehrung, aber auch durch Zucht auf bestimmte Farbe statt auf Gesundheit hin forciert werden können. Bei der Anschaffung eines Frettchens ist es daher empfehlenswert, immer Erkundigungen einzuholen, woher das Tier stammt und ob eventuell Erkrankungen bei den Elterntieren bekannt sind.

Die Haltung von Frettchen

Frettchen sind, wenn sie wach sind, sehr aktiv. Sie untersuchen alles und dies überall, und sie haben flugs ein Hosenbein oder gar einen Schuh angeknabbert. Blumenerde fliegt wegen ihnen aus den Töpfen, und alles, was herunterfallen kann, landet durch sie auf dem Boden. Die Überlegung, das oder die Frettchen in einem Käfig zu halten, liegt dann nahe. Ein solcher Käfig sollte eine Mindestfläche von circa vier Quadratmetern aufweisen, wenn die Tiere ihren täglichen (beaufsichtigten) Freilauf erhalten. Ist dies nicht gewährleistet, brauchen sie eine Fläche von mindestens 15 Quadratmetern. Dies entspricht schon einer Zimmergröße. Käfige in dieser Größe, welche dann auch noch ausbruchssicher sein müssen, sind im Handel nicht zu bekommen. Da Einzelanfertigungen sehr teuer sind, hilft es, mit genug Geschick einen entsprechenden Käfig selbst zu bauen.

Die Ausstattung des Käfigs muss den Tieren gerecht werden, beispielsweise mit Kletter-, Versteck- und Schlafmöglichkeiten. Damit die Sauberkeit des Käfigs gewährleistet ist, sollten der Auslauf-, Fress- und Toilettenbereich voneinander getrennt sein. Zur Beschäftigung der Frettchen bietet der Handel spezielle Materialien wie Hölzer, Schaukeln, Leitern und Ähnliches an. Ebenso haben die Tiere Freude an Papprollen, Kartons und Papiertüten. Sie können sich damit sehr lange und intensiv beschäftigen. Hängematten aus Stoff oder Handtüchern, Ästen oder Röhren werden zum Spielen und Klettern immer gerne angenommen. Es empfiehlt sich außerdem, Äste oder hohle Stämme aus der Natur beispielsweise im Backofen steril zu machen.

Bei der Frettchenhaltung ist viel zu beachten. Genügend Zeit und Verständnis für die Tiere sowie ausreichende Pflege lassen sie zu netten, lustigen, gelehrigen und dankbaren Begleitern werden.