Sieht man im Sommer schon einmal ein geschupptes Tier mit langem Schwanz auf einem warmen Stein in der Sonne liegen, ist die Aufregung groß und das Tier schnell davongehuscht. Meist handelte es sich um eine Zauneidechse oder gar eine Blindschleiche. Auch Schlangen findet man bei uns, einige sind sogar Giftschlangen, wie die Kreuzotter.
Wirklich große Schlangen oder andere große Reptilien wie Krokodile gibt es bei uns lebend nur bei entsprechenden Fachleuten oder im Zoo zu sehen.
In ihren jeweiligen Herkunftsländern werden sie von der Bevölkerung häufig als lästig empfunden. Wer sieht es in Florida schon gern, dass sich ein Krokodil oder Alligator im heimischen Swimmingpool räkelt? In Indonesien schlachteten Einheimische aus Rache fast 300 Krokodile, die auf einer Farm gehalten wurden, ab. Ein Krokodil dieser Farm, die bei dem Überfall auch zerstört wurde, hatte einen Dorfbewohner angegriffen und gefressen.
In letzter Zeit häufen sich auch Berichte über Menschen, die von Schlangen verschlungen wurden. In diesen Fällen handelt es sich um sehr große Pythons, die Menschen sind eher zierlich. Trotzdem müssen die Schlangen ihren Kiefer aushängen, um ihr Maul um ihre Opfer zu ziehen und sie im Ganzen in ihren Körper zu befördern. Die Opfer ersticken. Werden die Pythons gefunden, werden sie kurzerhand getötet und aufgeschnitten. Die Opfer sind zwar weitestgehend augenscheinlich unversehrt, denn eine Schlange braucht sehr lange, um eine solche Mahlzeit zu verdauen. Sie können aber immer nur noch tot geborgen werden.
Wenden wir uns harmloseren Reptilien zu. Einige von ihnen gibt es auch in Europa: Schildkröten. Die größten leben auf Galapagos und im Meer. Eigentlich haben die Schildkröten wenige Feinde. Da der Mensch die Schildkröte aber auf vielfältige Weise zu verwenden wusste – Schildkrötenfleisch in der Suppe, Schildpatt für Kämme oder Schmuck – und dazu in ihre Lebensgebiete Tiere wie Ratten einführte, sind heute viele Arten vom Aussterben bedroht. Gerade die Meeresschildkröten sind in ihrem Bestand stark bedroht. Sie legen ihre Eier an Stränden im Sand ab. Schlüpfen die Jungen, beginnt für sie ein Wettrennen um ihr Leben. Denn ihre Fressfeinde stehen schon bereit, um die kleinen Krabbler zu fangen, bevor sie das rettende Wasser erreicht haben. Aber auch wenn sie es bis in den Ozean schaffen, liegen noch viele Gefahren vor ihnen, bevor sie die Größe erreicht haben, bei der ihnen höchstens noch ein Hai Schaden zufügen kann. Daher legen die Meeresschildkröten auch um die hundert Eier pro Gelege. Von diesen schaffen es aber höchstens zehn Jungtiere bis zum erwachsenen Tier.
Bekannt und beliebt als Terrarientiere sind nicht nur verschiedene Schlangenarten, wie die harmlosen Strumpfbandnattern oder die Python, sondern auch verschiedene Echsenarten, wie die Bartagame oder die Anolis.
Bartagamen kommen ausschließlich in Australien vor. Als relativ einfach nachzuzüchtende Art ist sie aber durch die Terrarien Europas verbreitet.
Anolis sind Baumbewohner und in den südlichen USA bis Südamerika heimisch. Die Männchen zeichnen sich durch einen farbigen Kehllappen aus, den sie zur Balz um das Weibchen einsetzen.