„Neozoen“ ist der Begriff für Tiere, die nicht dorthin gehören, wo sie leben. Sie sind aus anderen Ländern eingeschleppt worden, wie Ratten oder Katzen nach Neuseeland. Oder sie haben selbst ihren Weg in den neuen Lebensraum gefunden, wie die Roten Amerikanischen Sumpfkrebse, die seit einiger Zeit Berlin bevölkern.
Meist dauert es einige Zeit, bis der Mensch merkt, dass sich eine neue Tierart in seiner Umgebung aufhält. Zunächst sind es nur einige wenige Tiere, dann werden es nach und nach mehr. Denn diese Neuzugänge haben keine natürlichen Feinde in ihrem neuen Lebensraum und sind häufig stärker als die hier natürlich vorkommenden Spezies. So haben sie keine Probleme damit, Futter zu finden und sich explosionsartig zu vermehren. Bis sie mehr und mehr in den Lebensraum des Menschen eintreten.
So wurde der Waschbär, der ursprünglich aus Nordamerika kommt, 1934 an einem See in Deutschland mit vier Exemplaren ausgesetzt. Seit den 1970er Jahren sieht man sie auch in Österreich; 1985 sind sie in der Steiermark angekommen.
Auch Volierenvögel können sich als Neozoen verbreiten und unter den einheimischen Tieren und Pflanzen Schaden anrichten. Der Halsbandsittich ist hier ein Beispiel. Zwischen 1970 und 1990 gab es brütende freilebende Halsbandsittiche in Wien und Innsbruck. Die Haldbandsittiche vertreiben einheimische Vögel aus ihren Bruthöhlen und hinterlassen Bissschäden an Bäumen.